Letzte Tage auf See - Paraiso Suizo

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Und plötzlich ging alles schnell. Kaum waren wir in Rio weg und hatten die umwerfenden Eindrücke einigermassen verdaut, erreichten wir schon Santos, die Hafenstadt von Sao Paulo. Es war Abend, die Einfahrt sehr spannend, aber leider war die Ausfahrt schon auf den Morgen geplant, sodass kein Landgang möglich schien. 

Auf der Weiterfahrt führten uns Delfine nochmals so richtig vor, was sie an Sprungtechnik und fast könnte man sagen Flugtechnik so alles beherrschen. Fotografieren war nicht einfach, ihr müsst die Bilder unbedingt mit Klick vergrössern.

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Das Spektakel war einfach herrlich anzuschauen und dauerte sicher eine halbe Stunde, die Tiere waren bestens gelaunt!

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Langsam aber sicher nahte jetzt das Ende unserer Schifffahrt. Der Kellner und der Koch erhielten ihre Trinkgelder und wurden verabschiedet, und vor allem machten sich alle Passagiere daran, die mühsam heraufgetragenen Kleider, Computer, Bücher usw. wieder hinunter ins Fahrzeug zu bringen und dort einigermassen einzuräumen. Das Ganze gestaltete sich nicht sehr einfach, da sich das Meer noch ein letztes Mal von der aufgewühlten Seite zeigte und Windstärken von über 30kts=beinahe 60km/h sehr häufig waren und über längere Zeit dauerten. Auf dem Bild links seht ihr das Gerät auf der Kommandobrücke, das den Wind angibt. Blau ist das Schiff auf einem Kurs von 210° und gelb der Wind, der mit 32kts aus 102° bläst, also ziemlich genau von links. Das gibt dann die unangenehme Rollbewegung des Schiffes. Aber wir waren alle ja schon recht seeerfahren und haben auch diese Zeit gut überstanden.


Ja und dann, mitten in der Nacht, kam der Lotse an Bord und führte das Schiff sicher in Montevideo in den Hafen. Die allerletzten Dinge wurden gepackt und es ging ans definitive Abschiednehmen. Mit einigen Bestzungsmitgliedern hatten wir eine sehr gute persönliche Beziehung aufgebaut und auch das Gefühl erhalten, dass sie froh waren, mit und durch uns etwas Abwechslung in ihr manchmal eintöniges Leben erhalten zu haben. Vincenzo, unser First Mate (erster Offizier nach dem Captain), meinte jedenfalls, wir seien wie eine grosse Familie gewesen und wir erhielten alle ein kleines Abschiedsgeschenk. 

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Danke Grimaldi, wir waren sehr zufrieden mit unserer Fahrt und haben sie genossen.

Bei der Ausfahrt wurden wir von einer Grimaldidame durch Zoll- und Passkontrollen geführt, alles auf Spanisch, jetzt können wir endlich anwenden, was wir solange geübt haben!

Nach der Ausfahrt aus dem Zollgelände sahen wir sofort das Schild „Al Este“ und wussten: Jetzt navigieren wir wieder selbst, jetzt sind wir wieder Captain und werden unterstützt durch die Copilotin und Navigatorin im Beifahrersitz.



Die Fahrt zum Paraiso Suizo führte uns über die Rambla der Küste entlang. Es war Samstag und wir sahen viele fröhliche Leute am Joggen, Velofahren, Spazieren oder die Frühlingssonne geniessen.

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Etwa eine Stunde von Montevideo weg erreichten wir unser Ziel, den Camping Paraiso Suizo. Er wird Heinz und Silvia perfekt und überaus hilfsbereit geführt. Hier wollen wir etwa ein Woche bleiben, um uns wieder ans Landleben zu gewöhnen. Wir wollen viele Dinge abklären da wir hier sehr gutes Internet haben, Telefonkarten kaufen und auch die nähere Umgebung etwas erkunden. 

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Das Paraiso Suizo ist wirklich ein Paradies, ein liebevoll eingerichtetes kleines Restaurant, in dem es für die Campeure auch manchmal Abendessen gibt, daneben saubere und grosszügig dimensionierte Sanitäranlagen, Waschmaschine und genug natürlichen Wind zum Trocknen an der Leine. Von unserem Standplatz sieht man noch etwas aufs Meer hinaus, andere parkieren lieber weiter oben weil sie dort Stromanschluss haben, den wir nicht brauchen. Unsere Solarpanels haben bis jetzt jeden Tag alles wieder komplett aufgeladen, auch wenn es einmal bedeckt war.

Bei Heinz und Silvia kann man auch das Auto stehen lassen, wenn man im Südamerikawinter=Europasommer nach Hause geht. Heinz lüftet dann die Autos und kontrolliert die Batterien. Er hat daher ein durch Hunde gut bewachtes Wohn- und Expeditionsmobil-Lager.

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Unser erster Ausflug führte uns nach Punta del Este, vergleichbar mit Monaco in Europa. Die Saison hat aber noch nicht begonnen und wir konnten vor dem Wahrzeichen von Punta, den Fingern, noch ein paar Fotos machen. Am Abend zeigte sich die Sonne über dem Meer so richtig schön!

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Morgen wollen wir zu einer kleinen Rundreise durch Uruguay aufbrechen, Silvia ist schon am Routen planen!