Hamburg -Tilbury (London)


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Wir waren früh wach und auf am Tag der Einschiffung. Wir wollten ja sicher rechtzeitig dort sein und der Weg schien nicht ganz einfach auf der Karte. Zuerst aber machten wir den La Strada verschiffungsklar, WC geleert, alles Abwasser raus, sicher einen halben Tank Frischwasser rein und auch der Aussencheck wurde besonders sorgfältig durchgeführt. Inzwischen hatten wir ja unser „Fake“ Nummernschild montiert, das echte war auch dem Weg nach Hause.

Dann gings los, durch diverse Baustellen und im morgendlichen Frühverkehr, aber wir fanden den Terminal auf Anhieb. Wir mussten warten bis 10 Uhr, dann waren auch die anderen drei Camper da und wir erhielten alle nach dem Vorzeigen des Passes ein Einfahrtspapier, mit dem wir die Schranke passieren konnten und mit einem FollowMe Car zum Schiff geführt wurden. Da es leicht zu regnen begonnen hatte waren wir froh, dass auch da schnell die Namen aufgenommen wurden und wir die Fahrzeuge über eine Rampe ins riesige Schiffsinnre fahren konnten. 

Jetzt aber begannen die “kleineren“ Eigenheiten einer Frachterreise: Der Lift war defekt und wir mussten unser Gepäck vom Deck 6 zum Deck 12 hochschleppen! Na ja, dreimal sechs Stockwerke, das war sehr gesund, da ja unsere sportliche Tätigkeit in Zukunft recht eingeschränkt sein wird! 

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Silvia begann gleich einmal mit einer ersten Reinigung unserer Kabine, bevor wir weiter einräumten. Laguna, unser Filippinoboy, erklärte uns schonend, dass auf der Portseite (das ist links in Fahrtrichtung gesehen) auch die WC-Spülung nicht funktioniere. Nach einer weiteren Stunde Warten erkundigte ich mich dann beim Captain, wo es eine Alternative gebe, worauf er uns gentlemenlike sein eigenes WC anbot. Wir haben überhaupt Glück mit unserem Captain, einem Italiener, er ist sehr zuvorkommend und freundlich. Laguna klopfte bald einmal und zeigte uns den „Saal“ zum Mittagessen, wo wir zwei weitere Passagiere - Franzosen aus Dakar- kennenlernten. Das Essen war und ist gut, immer mit Vorspeise, Hauptspeise, Dessert und Kaffee. 

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Hier seht ihr auch gleich alle Passagiere, am Tisch rechts zwei deutsche Ehepaare, vor uns zwei nette Wohnmobilisten aus der Schweiz. Der Tisch ganz rechts ist für den Kapitän und die Offiziere gedeckt. Die Essenszeiten sind geregelt, 07.30 Frühstück, 11:00 Mittagessen und um 6 Uhr gibt’s das Abendessen.

Dann gings ans Erkunden des Schiffes. Für uns ist eigentlich nur Deck 12 zugänglich, da sind alle Kabinen, der Waschmaschinenraum, der Fitness- und der Essraum. Sehr nah bei uns ist aber auch ein Ausgang aufs Aussendeck und über eine Treppe ist das Oberdeck mit der Brücke erreichbar. Auf diesem Oberdeck könnten auch Autos geparkt werden; bis jetzt ist dies zum Glück nicht der Fall, so können wir uns eigenlich über eine grosse Fläche frei bewegen.


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Hier der Blick von der Brücke bis zum Ende des Schiffes, knapp 100m, rechts eines der Rettungsboote, bei dem wir den Einstieg schon trainieren mussten.








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Von der Brücke nach vorn sind es auch nochmals 100m, aber etwas auf einer tieferen Ebene für Container auf Deck.






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Die Brücke mit den verschiedenen Kommandoständen ist für uns auch frei zugänglich, auch in schwierigen Passagen mit einem Lotsen an Bord, wir müssen uns einfach ruhig im Hintergrund aufhalten.






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Man findet eigentlich immer ein Plätzchen draussen und kann es gemütlich haben.







Ja, und dann gings los, der Lotse kam an Bord und wir hatten eine fantastische Fahrt die Elbe hinunter, vorbei an der neuen Elbphilharmonie von Herzog und De Meuron und vielen anderen beleuchteten Gebäuden. Immer wieder aber tauchten auch Schiffe aus dem Dunkel auf die uns entgegen kamen, und von denen lange nur das rote und das weisse Licht zu sehen war, echt gespenstisch!

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Der Käptn nahms gelassen, offerierte uns beiden sogar noch einen Kaffee als er einmal seinen Rundgang vor allen seinen Bildschirmen unterbrach.


Am anderen Morgen waren wir dann auf dem offenen Meer, sahen aber fast immer Land oder auf alle Fälle einen der unendlich vielen Windparks.

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Am Morgen um vier Uhr sind wir in Tilbury angekommen ohne dass wir etwas davon gemerkt hätten. Tilbury ist, vor allem nachdem wir Hamburg und vor allem jetzt Antwerpen gesehen haben, ein eher etwas altmodischer Hafen, hat aber immer noch Charakter und zeugt von guten alten Zeiten.

Mittags um 12 fahren wir wieder ab in Richtung Antwerpen, von dort will ich dann auch noch einen weiteren Bericht ins Netz stellen.