Von Uruguay in den Norden Argentiniens

Wir verbrachten mehr Zeit in Uruguay als vorgesehen. Einerseits waren die Leute so nett und zuvorkommend und andererseits zeigte sich das Land trotz der der geringen Höhenunterschiede so abwechslungsreich und interessant, dass die Wartezeit auf unseren Gasadapter wie im Fluge vorbei war. Der Gasadapter lag etwa fünf Tage in Montevideo, also etwa 80km von uns entfernt bei der UPS. Er kam am Donnerstag an, am Freitag war Columbus Day und am Montag war wieder ein Ferientag, also keine Auslieferung. In der Zwischenzeit hatte ich Zeit, die Dashcam zu installieren und auch einen Wasserablauf zu reparieren. Einmal assen wir mit Heinz und Silvia in einem In-Lokal Lomo, also Filet. Die Wirtin hatte das Lokal extra für uns geöffnet, das Filet war sagenhaft gut, best ever! Uns wurde erklärt, dass die Rinder hier nicht nur viel Platz haben zum Weiden, sondern nachts meistens auch draussen bleiben und zum Teil auch auf den Haciendas geschlachtet werden. So haben sie keinen Stress, was anscheinend auch die Qualität des Fleisches positiv beeinflusst. Auch wenn die Tiere in einen Schlachthof kommen, so bleiben sie dort noch etwa zwei Wochen auf der zum Schlachthof gehörenden Weide, sodass auch hier der Stress vermieden werden kann.

20171018- A652678.jpg


Am Dienstagabend kam das Päcklein mit dem Gasadapter, am Mittwochmorgen starteten wir. In unseren Studien der Argentinien- und Chilebücher hatten wir herausgefunden, dass im Norden Argentiniens im November die Regenzeit einsetzt. Diese wollten wir vermeiden und nahmen uns vor, zügig nach Norden zu fahren. Am Anfang sah das, noch in Uruguay, häufig so aus wie im Bild links. Etwas nördlich von Montevideo tankten wir dann noch Gas auf - mit dem Schweizer Anschluss  unserer Tankanlage, ohne irgendwelchen Adapter  ………….





20171018- A652699.jpg


Bald erreichten wir den Zoll in Pasandu. Es ist hier sehr geschickt gemacht, alles in einem Gebäude; Ausreise aus Uruguay und Einreise in Argentinien. Die Strasse rechts führt hinunter zum Zoll und nachhher auf die Brücke. 

Man muss aber immer aufpassen, dass man alle Papiere in Ordnung hat, die einen muss man abgeben, die andern muss man unbedingt erhalten, sonst hat man ein kleineres Problem bei der nächsten Ein- und Ausreise. 

Bei uns war das einzige Problem, dass wir im Laden nach dem Zoll, der gross mit Duty Free angeschrieben war, zu teuer eingekauft haben! 



Wir kamen schneller vorwärts als geplant, gute Strassen und wenig Verkehr. So übernachteten wir in Colon, gerade nach der Grenze in einem Campingplatz auf Hartbelag, da es schon geregnet hatte und die Prognose weiteren Regen vorausssagte. Am Morgen sahen wir, dass sich Mercedes zu Mercedes gesellt hatte, der eine Jahrgang 1975, der andere 2006. Die Leute waren sehr nette Argentinier, wir wurden mit Spanisch so richtig eingedeckt und haben mit ein paar Rückfragen doch recht viel verstanden. Schaut euch die schönen Bilder an, ist doch wirklich ein Traumfahrzeug!

20171019- A652709.jpg


20171019- A652711.jpg























20171019- A652710.jpg

Die Weiterfahrt, über etliche hundert Kilometer geradeaus Richtung Nordwesten, zeigte viele interessante Aspekte, verlief aber auch oft recht wenig abwechslungsreich. Neben vielen Fruchtflächen und Weiden gab es immer auch Sümpfe, Seen und Chaco. Auf der Strasse hingegen war etwas los. Ganze Lastwagenkolonnen donnerten von Norden nach Süden, obwohl gerade neben der Strasse eine Eisenbahnstrecke lag. Die Lastwagen  transportierten wahrscheinlich Zuckerrohr aus dem „Garten“ Argentiniens rund um San Miguel de Tucuman.

20171020- A652747.jpg


 

Zeltplätze gibt es auf dieser Strecke keine, wir übernachteten an einer sauberen Tanstelle. In der Nacht hörten und am Morgen sahen wir, dass wir nicht die einzigen waren an diesem guten Platz mit feinem Kaffee am Morgen und Medialunes, „Halbmöndli“, wie hier die Gipfeli heissen. Dazu schnelles Internet mit dem Tagi zum Zmorgekafi, das können längst nicht alle Campings bieten.



Wieder waren mehrere hundert Kilometer fällig, meistens so wie im Bild unten. Das Fahren macht keine Schwierigkeiten, die LKW-Fahrer sind sehr diszipliniert und die Polizei hat uns noch nie aufgehalten wie es andere Overlander berichteten. Auf dem Bild, vergrössert, kann man gut sehen, dass eigentlich nur auf der Gegenspur richtig Verkehr herrscht und auch, dass die Strasse sehr gut ist.

20171020- A652765.jpg


20171020- A652781.jpg







Am Abend kommen wir dann nach San Miguel de Tucuman und fahren gleich noch eineige Kehren einen Berg hinauf zu einem dort gelegenen Zeltplatz. Oben auf dem Berg steht ein riesiger Christus. In der untergehenden Sonne wird er so richtig umstrahlt, es sieht fast aus wie ein Heiligenschein um die ganze Figur herum. Es gibt übrigens eine ganze Menge solcher Christos, vor allem in spanisch sprechenden Ländern.


20171020- A652780.jpg










Am Abend konnten wir uns kaum satt sehen an der Aussicht aus unserem   Wohnmobilfenster.


20171020- A652785.jpg

Am nächsten Abend , nach nicht allzu langer Fahrt, feierten wir in Salta gleich drei Dinge: Zum ersten Mal haben wir den Grill in Funktion gesetzt, wir haben zum ersten Mal selbst südamerikanisches Fleisch hier gebraten und wir sind auf demselben Zeltplatz wie wir es auf unserer letzten Südamerikreise an meinem 65. Geburtstag waren. 

20171021- A652806.jpg