Atlantiküberquerung

Unser Käpitän hat gemeint, wir hätten nicht besonders Glück mit dem Wetter über den Atlantik, er hätte es ruhiger und sonniger erwartet. Für uns, die keine Erfahrung haben, ist es vor allem etwas häufig grau und auch konstant unruhig, das Schiff rollt und stampft ständig. Die Korridore im Schiff haben alle ein Geländer, jetzt wissen wir auch wozu! Etwas (viel) übertrieben sieht es also manchmal so aus:

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Silvia, die das alles bis jetzt sehr gut überstanden hat, hat heute gesagt: "Ich muss aufpassen, dass ich nicht über meine eigenen Füsse stolpere, weil, wenn ich einen Fuss für einen Schritt anhebe, bläst der starke Wind den Fuss vor den anderen!“ Der Wind ist wirklich ziemlich stark, immer so zwischen 50km/h bis 70km/h. Leider kommt er nicht gerade von vorn oder von hinten, sondern schräg seitlich. Dies ergibt eine seitliche Neigungsbewegung kombiniert mit einer Auf- und Abbewegung nach vorn und nach hinten. Ich möchte aber niemandem Angst einjagen, auf unserem Schiff ist noch niemand seekrank geworden! Es fehlen zwar ab und zu ein paar Passagiere beim Essen, aber nur weil sie länger schlafen wollen oder weil die drei Mahlzeiten einfach zu üppig sind. Der Koch hat auch riesige Vorratskammern, die zum Glück noch nicht leer sind.






Den Wellen zuzuschauen ist spektakulär, die Gischt sprüht manchmal schwer und grob, manchmal aber ganz fein und beinahe staubförmig:

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Am Morgen ist dann das Deck oft mit einer Salzschicht überzogen:

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Das Salz greift natürlich auch das Schiff an. Dieses wird deshalb, aber auch altershalber ständig irgendwo erneuert, es wird neu gemalt, neue Böden werden gelegt, Luftfilter werden ausgetauscht und vieles mehr.






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Und dann war doch da noch die Aequatorüberquerung. Hier sind wir zwar schon ein bisschen südlich, aber man könnte ihn doch fast noch sehen!

Man sieht auf diesem Bild auch die  Geschwindigkeit (SOG=speed over ground) und den Kurs (COG=course over ground). Die Geschwindigkeit ist in Seemeilen angegeben, umgerechnet wären die 15.8 kn etwa 30 km/h. Ein guter E-Bike-Fahrer, wie wir sie in unserer Familie, aber auch in unserem Freundeskreis kennen, würde also dem Schiff gut folgen können :-)

Wir waren alle froh, dass keine der sonst üblichen, oft mit viel Rasierschaum, Schokoladencreme und Wasser über den Kopf verbundenen Aequatortaufen stattfand. Zwei unserer Reisekollegen sponserten zwei Flaschen Champagner und so schafften wir auch diesen Aequatorübergang problemlos.

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Wir fahren jetzt schon längere Zeit auf der Höhe Brasiliens unserem nächsten Hafen Vitoria entgegen. Wir kommen auch immer mehr nach Westen und es wird immer früher hell, die nächste Zeitumstellung ist bald wieder fällig. Heute morgen bin ich früh erwacht und habe vor Sonnenaufgang auf Deck die Stimmung eingefangen, war wunderschön!

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