Die Fahrt nach Süden führte zuerst an den Atlantik, und dies meist geradlinig, aber immer auf guten Strassen.


Um die Eintönigkeit zu unterbrechen wurde bald einmal ein Abstecher an den Vingerklip nötig. Die Gegend hier heisst auch das "Arizona Namibias“


Wir wussten, dass wir noch drei Abendesssen selbst kochen mussten, deshalb war kreative Restenverwertung gefragt, wie hier zum Beispiel Bratäpfel zum Dessert!
Von Khorixas aus, einem Ort im Damaraland, machten wir einen Tagesausflug zu einem Gebiet mit versteinertem Holz, Felsmalereien und auch speziellen Basaltformen. Gleich zu Beginn zeigte uns ein Guide die Welwitchas mirabilis, die Pflanze die am ältesten werden kann, nämlich zwischen 1000 und 2000 Jahren.


Wir sahen einige Exemplare von gut erhaltenem versteinertem Holz. Im Gegensatz zu anderen Gebieten, wo auch solches Holz gefunden wurde, ist das hier sehr gut erhalten, da weder Frost noch Salzwasser die Erosion vorantreiben.
In Twyfelfontein, was „zweifelhafte Quelle“ heisst, weil sie nicht das ganze Jahr über Wasser bringt, schauten wir uns ein Felsbrockengebiet mit Malereien und Ritzzeichnungen von frühen Bewohnern an. Dieses Gebiet ist auch UNESCO Weltkulturerbe. Besonders schön finde ich die Deutung von Zeichnungen einer Giraffe. Für die Vorfahren des hier lebenden Damarastammes war die Giraffe heilig, weil sie mit ihrem hoch erhobenen Kopf bis in den Himmel reichte und mit den Göttern sprechen konnte.


Eindrückliche Felsformationen boten willkommene Fotoobjekte. Ganz spannend wirkte der Weg zu einer Lodge, wo wir einkehrten.



Nicht weit entfernt fanden wir auch einen Ort mit Basaltsäulen, eine Form von erstarrtem aufgestossenem Magma aus dem Erdinnern.


Weiter geht's Richtung Meer, wieder einmal auf Schotterstrassen. Bald fallen uns die ärmlichen Hütten neben der Strasse auf.

Wir sind in einem Himba Dorf. Die Himbas sind Jäger und Sammler und ziehen von Zeit zu Zeit weiter. Die Frauen tragen keine Oberbekleidung, dafür sehr viel Schmuck an Hals, Hand- und Fussgelenken und vor allem ihre Frisuren fallen auf.


Silvia verteilt alles was wir nicht mehr gebrauchen können. Wir merken aber bald, dass die Leute zwar Freude haben daran, oft aber nicht wissen, wie etwas anzuwenden oder zu kochen ist. Kohle zum Beispiel kannten sie nicht, erst als wir neben ihrem Feuer standen und ihnen zeigten dass sie als Brennstoff verwenden werden kann, verstanden sie, wie sie zu gebrauchen ist.

Wieder geht’s schnurgerade weiter, doch plötzlich erscheint ein dunkelblauer Streifen zwischen Himmel und Erde: der Atlantik!

Auch der Rost am Strassenschild zeigt, das wir jetzt Afrika vom Indischen Ozean bis zum Atlantik durchquert haben und wirklich wieder am Meer sind.

Die Küste ist sehr gefährlich für die Schifffahrt, sie wird deshalb auch skeleton Coast genannt, Skelettküste.
Unser letzter Camping hingegen ist sehr komfortabel, jeder Platz verfügt über eine eigene Dusche/WC, einen Abwaschplatz und eine schöne Grillstelle.

Am nächsten Tag ist ein Ausflug nach Walvis Bay angesagt. Dort machen wir eine Schifffahrt auf einem Kat um Robben und hoffentlich auch Delfine zu sehen. Zuerst schwimmen aber ein paar Quallen vorbei, fast gespenstisch.
Schon bald aber näher sich mehrere Seelöwen, zum Teil springen sie an Bord




Und wirklich, auch Delfine begannen zu springen, so schnell, dass man sie kaum fotografieren konnte.


Ständig begleitet wurden wir auch von Pelikanen, die über uns hinwegflogen, manchmal auch lauf dem Boot landeten. Sie erinnern uns sehr an unsere eigene direkte Zukunft: auch wir werden in zwei Tagen fliegen, zurüch nach Hause nach einer Reise, die uns während fast vier Monaten immer wieder Neues, Spannendes erleben liess.